Die Dauerausstellung
Die Geschichte Bremerhavens und der Region
Lebendig und anschaulich präsentiert
Die Dauerausstellung stellt die abwechslungsreiche Historie Bremerhavens und der Region in sechs Abteilungen vor. Im Erdgeschoss befinden sich die Abteilungen „Bremerhaven und Umgebung 1827–1927“ sowie „Hochseefischerei und Fischwirtschaft.“ Von hier erfolgt auch der Zugang in die Abteilung „Schätze aus dem Elbe-Weser-Dreieck“.
Im Obergeschoss schließen sich die Abteilungen „Bremerhaven und Umgebung 1920–1960“, „Überseehäfen und Hafenarbeit“ sowie „Werften und Schiffbau“ an. Hier befindet sich auch eine Galerie, die für wechselnde Kunst- oder Fotoausstellungen genutzt wird, und es gibt einen Balkon zur Abteilung „Schätze aus dem Elbe-Weser-Dreieck“. Er bietet einen Blick auf die Bremerhavener Innenstadt in den Grenzen der einstigen schwedischen Festungsstadt Carlsburg.
Die chronologisch angelegte Abteilung „Bremerhaven und Umgebung 1827–1927“ ist den ersten 100 Jahren gewidmet. Entlang der Fensterfront zur Geeste erzählt sie mit Dioramen und Modellen die Gründung Bremerhavens als bremische Insel inmitten des Königreichs Hannover und seine Entwicklung zum größten Auswandererhafen Kontinentaleuropas. An einem Terminal der Deutschen Auswanderer-Datenbank können Besucher:innen hier selbstständig ausgewanderte Vorfahren suchen.
Auf der gegenüberliegenden Seite wird zeitlich parallel die Geschichte der benachbarten Unterweserorte dargestellt. Dazu zählt das 1845 von Hannover gegründete Geestemünde, das als Werftstandort, erster deutscher Einfuhrhafen für Erdöl sowie als Wiege der deutschen Hochseefischerei einen rasanten Aufschwung erfahren sollte.
Hier schließt sich die thematische Abteilung „Hochseefischerei und Fischwirtschaft“ an, in der die Entwicklung der Fischdampfer und ihre Fanggebiete dargestellt werden sowie verschiedene Arten der Fischverarbeitung. Im Mittelpunkt stehen dabei ein großes Modell der Bremerhavener Fischereihäfen aus den 1930er Jahren, eine funktionsfähige Kältemaschine zur Eisproduktion sowie ein komplett eingerichteter historischer Fischladen, eine Böttcherwerkstatt für die Herstellung von Heringsfässern und ein elektrisch betriebener Lastwagen für den Fischtransport aus den 1920er Jahren.
Von hier ist auch die Abteilung „Schätze aus dem Elbe-Weser-Dreieck“ zugänglich. Archäologische Funde, darunter der bedeutendste Goldfund Norddeutschlands, Dioramen und Rekonstruktionen erläutern die Geschichte der Region seit der Altsteinzeit. Volkskundliche Objekte wie Trachten, Schmuck, Möbel sowie Waffen vermitteln einen Eindruck vom Leben im Elbe-Weser-Dreieck seit der frühen Neuzeit.
Der Rundgang führt anschließend ins Obergeschoss. Die beiden Abteilungen „Überseehäfen und Hafenarbeit“ sowie „Werften und Schiffbau“ sind wieder thematisch aufgebaut. Hier vermitteln historische Werkzeuge, Dokumente und Schiffsmodelle die harte Arbeit im Hafen sowie die Arbeit auf einer Werft. Eine Werftschmiede, ein Konstruktionsbüro sowie ein historischer Schnürboden und ein genietetes Schiffssegment verdeutlichen die Arbeitsabläufe im Schiffbau. Eine begehbare Werftarbeiterwohnung gibt einen Eindruck von den Lebensverhältnissen der Beschäftigten und ihrer Familien.
Über die Galerie und durch eine historische Hafenkneipe gelangen Sie in die chronologische Abteilung „Bremerhaven und Umgebung 1920–1960“. Der erste Teil widmet sich der Zeit des Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt stehen Verfolgung, Antisemitismus und Widerstand sowie Aspekte des Alltagslebens in einer Diktatur. Anschließend steht der Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Vereinigung der Unterweserorte, dem Wiederaufbau und der Nachkriegszeit als US-amerikanische Enklave im Mittelpunkt. Mit einem Kino im Stil der 1950er Jahre und zeitgenössischen Filmen über Bremerhaven endet der Rundgang durch die Dauerausstellung.
