50 Jahre danach – aktuelle Forschungsergebnisse zum deutsch-isländischen Fischereistreit in den Jahren 1973-1975
Vortrag von Prof. Dr. Ingo Heidbrink
Vor 50 Jahren waren die deutsch-isländischen Beziehungen durch den Streit um die Einführung einer 50-Seemeilen-Fischereizone seitens Island bestimmt. Nachdem Großbritannien 1973 eine Einigung mit Island gefunden hatte, war die Bundesrepublik der einzig verbliebene Kontrahent im Fischereistreit mit Island und es kam zu heftigen Auseinandersetzungen auf See und gleichzeitig einer Reihe von bilateralen Verhandlungen. Während sich die bisherige historische Forschung weitgehend mit dem konkreten Ablauf des Konfliktes und der Verhandlungen befasst hat, zielen neuere Forschungsprojekte auf die bis dato nur begrenzt analysierten deutschen Motive während dieser Verhandlungen ab.
Prof. Dr. Heidbrink wird einen Überblick über diese jüngsten Forschungen geben und zugleich fragen, ob die Geschichte der deutsch-isländischen Beziehungen während der sogenannten Kabeljaukriege möglicherweise völlig neu bewertet werden muss.
Prof. Dr. Ingo Heidbrink ist Leiter des Historischen Seminars der Old Dominion University in Norfolk, VA (USA) und Präsident der International Maritime History Association. Er ist ein international ausgewiesener Fischereihistoriker und einer der weltweit wenigen Experten für die deutsche Beteiligung an den Kabeljaukriegen mit Island. Von 1996 bis 2008 hat er in Bremerhaven gearbeitet und sein Buch „Deutschlands einzige Kolonie ist das Meer“ gilt noch immer als Standardwerk zur jüngeren deutschen Fischereigeschichte. Derzeit arbeitet er in isländischen und deutschen Archiven erneut zur Geschichte des Kabeljaukrieges und wird seine neuesten Erkenntnisse aus dieser Forschung präsentieren.
Eintritt frei
Eine Kooperation mit der Deutsch-Isländischen Gesellschaft e. V.
Weitere Veranstaltungen
14.09.2024–01.12.2024 (Galerie Historisches Museum Bremerhaven)
Columbusbahnhof
Fotografien von Christine Kisorsy
Vom Columbusbahnhof wanderten bis 1974 Menschen aus. Auch die Eltern der Fotografin Christine Kisorsy, die sich erst in Amerika kennenlernten, machten sich von hier aus auf den Weg. 2022 hat sie sich im Columbusbahnhof auf eine fotografische Erkundung begeben. Die entstandenen Fotos, von denen nun eine Auswahl zu sehen sind, erfassen in einzigartiger Weise die Spuren, nicht nur der eigenen Geschichte in der Gegenwart.
Über die Fotografin:
Christine Kisorsy, geboren in New York, aufgewachsen in Bremerhaven, arbeitet als Fotografin und Kuratorin an den Schnittstellen der visuellen Kunstformen Fotografie und Film. In ihren Arbeiten setzt sie sich mit Themen aus Geschichte, Architektur und Alltagskultur im musealen und künstlerischen Kontext auseinander.
08.10.2024–30.03.2025 (Historisches Museum Bremerhaven)
100 Jahre Wesermünde
Die vergessene Großstadt
Mit einer Ausstellung erinnert das Historische Museum Bremerhaven an eine weithin vergessene preußische Großstadt, mit deren Entstehung und Wachstum die getrennten Städte und Ortschaften an der Unterweser zum heutigen Bremerhaven vereint wurden.
29.10.2024 18:00 Uhr
Die stille Gewalt. Wie der Staat Frauen alleinlässt
Lesung und Gespräch mit Asha Hedayati
Gewalt gegen Frauen ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit, sie hat sich in den letzten Jahren noch einmal deutlich verschärft. Jede vierte Frau ist einmal in ihrem Leben von Gewalt in ihrer Partnerschaft betroffen; mit großer Sicherheit haben wir alle im Bekannten- und Freundeskreis sowohl Betroffene als auch Täter. Asha Hedayati ist Anwältin für Familienrecht und macht immer wieder die Erfahrung, dass die staatlichen Strukturen Frauen nicht nur unzureichend vor Gewalt schützen, sondern sogar selbst Teil eines gewaltvollen Systems sind. Partnerschaftsgewalt ist wie ein blinder Fleck bei Familiengerichten, Polizei und Jugendämtern, in Sorge- und Umgangsrechtsverfahren. Hedayati beschreibt in ihrem Buch, wie diese Praxis funktioniert, die die betroffenen Frauen alleinlässt, und zeigt auf, was sich ändern muss, damit die zuständigen Institutionen wirklich den Schutz bieten, den sie leisten sollten.
Die Lesung ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen zum 75. Jubiläum des Grundgesetzes mit dem Titel "Die (un)Sicherheit von Körpern. Wie können wir uns für eine plurale Demokratie und gegen Gewalt einsetzen?". Die Formatreihe wird gefördert durch den Präventionsrat Bremerhaven.
Eintritt frei
Aufgrund der begrenzten Teilnehmer:innenzahl ist eine vorherige Anmeldung unter: anmeldung@historisches-museum-bremerhaven.de oder 0471 308160 erwünscht.
Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Arbeit und Leben Bremerhaven e.V.
Kooperationspartner: Historisches Museum Bremerhaven, Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau, Büro Bremerhaven
14.11.2024 15:00 Uhr
100 Jahre Wesermünde
Führung durch die Sonderausstellung „100 Jahre Wesermünde – Die vergessene Großstadt“ mit Saskia Otten
Kosten: 3 € pro Person
Anmeldung erforderlich unter anmeldung@historisches-museum-bremerhaven.de oder 0471 30816-0
17.11.2024 11:00 Uhr
Bremerhaven - Entstehung und Wandel einer Hafenstadt
Allgemeine Führung durch die Dauerausstellung mit Philip Frischkorn
Kosten: 3 € pro Person
Anmeldung erforderlich unter anmeldung@historisches-museum-bremerhaven.de oder 0471 30816-0