Fritz Tecklenborg (1888-1964)

Letztes Familienmitglied in der Tecklenborg-Werft

Fritz Tecklenborg wurde als jüngerer Sohn von Eduard Tecklenborg am 26. Mai 1888 in Bremen geboren. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Lehre in Bremen. Danach war er mehrere Jahre als kaufmännischer Angestellter in England und Südamerika tätig. Von dort gelang ihm im Ersten Weltkrieg als Matrose getarnt die Rückkehr nach Deutschland.

Im Herbst 1916 trat Fritz Tecklenborg dem Vorstand der Johann C. Tecklenborg A. G. bei. Zusammen mit seinem Vater kämpfte er in den 1920er Jahren um die Selbstständigkeit der Werft. 1926 betrieb der Bremer Bankier J. F. Schröder die Fusion der Tecklenborg-Werft mit der maroden Bremer Werft A. G. “Weser” und anderen deutschen Schiffbaubetrieben zur “Deutschen Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft (Deschimag)”. Fritz Tecklenborg trug diese Weichenstellung nicht mit und verließ 1926 das Unternehmen. Da die Deschimag sich zum Ziel gesetzt hatte, Schiffbaukapazitäten abzubauen und sich von unliebsamen Konkurrenten zu trennen, wurde am 1. November 1928 die Tecklenborg-Werft geschlossen.

 

Weiteres berufliches Engagement

Nach dem Ausscheiden aus der Werft erwarb Fritz Tecklenborg 1927 die Aktienmehrheit der “Bremer Tauwerkfabrik” in Bremen-Grohn. Das Unternehmen firmierte nun unter dem Namen “Bremer Tauwerkfabrik F. Tecklenborg & Co.” und expandierte zu einem der führenden deutschen Tauwerkhersteller.

1928 dehnte Fritz Tecklenborg sein Engagement in Geestemünde (heute ein Stadtteil von Bremerhaven) auf ein weiteres Unternehmen aus, das in der Drahtseilherstellung und Schiffstaklerei tätig war. Zusammen mit dem Kaufmann Karl Kegel entwickelte er dieses Unternehmen zur noch heute existierenden “Tecklenborg, Kegel GmbH”. Neben diesen unternehmerischen Aufgaben gehörte Fritz Tecklenborg dem Aufsichtsrat der Norddeutschen Kreditbank an.

Wie sein Vater engagierte sich auch Fritz Tecklenborg in Bremen im Rahmen zahlreicher Ehrenämter. Er gehörte ebenfalls dem “Haus Seefahrt” als Vorsteher an. Seine besondere Vorliebe galt der Musik. Neben seiner Tätigkeit als konzertierender Musiker beeinflusste er als Vorsitzender der Philharmonischen Gesellschaft nachhaltig den Ausbau des bremischen Musiklebens. Fritz Tecklenborg verstarb am 1. Mai 1964 im Alter von 75 Jahren in Bad Harzburg.

 
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