Im Juli 1900 gab der Deutsche Segelschulschiff-Verein, Oldenburg, bei der Tecklenborg-Werft ein Vollschiff in Auftrag. Das erste Segelschulschiff des Vereins sollte den Namen “GROSSHERZOGIN ELISABETH” tragen. Am 7. Januar 1901 lief das Schiff unter der Baunummer 176 bei der Tecklenborg-Werft vom Stapel. Am 8. März 1901 erfolgte die Probefahrt. Die “GROSSHERZOGIN ELISABETH” war als reines Schulschiff konzipiert und bestach mit einer ungewöhnlich schlanken und eleganten Linienführung. Im Mai 1901 nahm sie ihren Dienst beim Deutschen Schulschiff-Verein auf.
1928 wurde die “GROSSHERZOGIN ELISABETH” durch einen Brand stark beschädigt. Nach einer Kollision im Jahr 1931 mit einem lettischen Segelschiff wurde sie 1932 von der Deutschen Seemannsschule in Hamburg übernommen. Von Juli 1932 bis Herbst 1944 wurde sie wieder als Schulschiff eingesetzt. 1945 wurde das Schiff als Reparationsleistung an Frankreich abgegeben. Ende 1946 wurde sie nach Brest geschleppt und in “DUCHESSE ANNE” umbenannt. In den nächsten Jahren diente sie als Wohnschiff, bis sie 1960 aufgegeben und ausgeplündert wurde. 1981 kaufte die Stadt Dünkirchen das Schiff für einen Franc, überführte es und baute es mit Unterstützung eines Fördervereins und Sponsoren in seiner ursprünglichen Gestalt wieder auf. Heute kann die Ex -“GROSSHERZOGIN ELISABETH” im Hafen von Dünkirchen besichtigt werden.
Baujahr: 1901
Verwendungszweck: Segelschulschiff
Takelung/Typ: Dreimastvollschiff
Auftraggeber: Deutscher Schulschiff-Verein, Oldenburg
Länge: 65,68 Meter
Breite: 11,89 Meter
Tiefgang: 5,06 Meter
Bruttoraumgehalt: 1280 Bruttoregistertonnen
Nettoraumgehalt: 732 Nettoregistertonnen
Tragfähigkeit: 712 Tonnen
Antrieb: 2058 Quadratmeter Segelfläche
Besatzung: 31 Kadetten, 120 Jungen