Schiffbaulexikon

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D

Dampfer

Dampfschiff, Kolbendampfschiff. Zunächst alle maschinengetriebenen Schiffe im Gegensatz zu Segelschiffen. Der noch ältere Ausdruck “Dampfschiff” taucht 1816 erstmalig auf und hat sich in zahlreichen Reedereinamen bis heute erhalten. War das Wort “Dampfer” ursprünglich gleichbedeutend mit einem Schiff mit kohlegefeuerter Dampfmaschine, unterscheidet man heute zwischen Motorschiffen, Turbinenschiffen etc., die in der Straßenordnung als “Maschinenfahrzeuge” zusammengefasst werden. Die Dampfmaschine als Schiffsantrieb ist so gut wie ausgestorben.

 

Dampfkessel

Geschlossenes Stahlgefäß, in welchem zum Betrieb einer Dampfkraftmaschine (Dampfturbinen, nur noch selten Kolbendampfmaschinen) Wasserdampf von höherem als atmosphärischem Druck erzeugt wird. An Bord dient der Dampf neben dem Antrieb der Hauptmaschine zum Betrieb zahlreicher Hilfsmaschinen sowie auch für “Schiffszwecke”. Es wird zwischen Haupt- und Hilfskesseln unterschieden. Die letzteren arbeiten im Hafenbetrieb und gegebenenfalls für einen Teillastbetrieb der Hauptmaschine.

 

Dampfmaschine

Kraftmaschine, bei der der Druck, den Dampf auf einen oder mehrere Kolben ausübt, in eine Bewegung des Kolbens umgesetzt wird und dadurch eine Umwandlung der Druckenergie des Dampfes in mechanische Energie bewirkt.

 

Dampfschiff

Siehe Dampfer.

 

Dampfturbine

Wärmekraftmaschine, in der die Druckenergie von Heißdampf beim Durchströmen von Schaufelrädern in mechanische Arbeit umgewandelt wird.

 

Deck

Jede Zwischendecke im Schiff, die den Schiffsrumpf der Höhe nach unterteilt.

 

Deckshaus

Auf das Oberdeck gesetzter Raum, der nicht von Bord zu Bord reicht.

 

Deplacement

Wasserverdrängung. Masse der vom eingetauchten Schiffskörper verdrängten Wassermenge, die der Gesamtmasse des Schiffes entspricht. Das Deplacement wird in metrischen Tonnen oder long tons gemessen.

 

Deplacementskala

Siehe Lastenmaßstab.

 

Deutscher Schulschiffverein

Der Deutsche Schulschiffverein wurde 1900 zur Förderung des seemännischen Nachwuchses in der Handelsschiffahrt gegründet. Nach damaliger Auffassung war sie nur auf Segelschiffen gewährleistet. Die bekannten Schulschiffe des Vereins waren “GROSSHERZOGIN ELISABETH” (1279 BRT, Bauwerft Tecklenborg), “PRINZESS EITEL FRIEDRICH” (1566 BRT, Bauwerft Tecklenborg), “GROSSHERZOG FRIEDRICH AUGUST” (1722 BRT, Bauwerft Tecklenborg).

Heute gibt es als stationäre Ausbildungsstätte das Schulschiff “DEUTSCHLAND” (1257 BRT, Bauwerft Tecklenborg), das in Bremen fest verankert liegt. Im alten Sinn und Geist des DSV werden hier junge Leute für die Seefahrt vorbereitet.

 

Dieselmotor

Verbrennungskraftmaschine, die mit Schweröl betrieben wird. Das in den Kompressionsraum gespritzte Öl zündet durch die Kompressionshitze von selbst und bedarf keiner Fremdzündung. Dieselmotoren werden als Zweitakt- und Viertaktmaschinen gebaut; bei den Maschinen großer Leistungen herrschen die Zweitakter vor. Der Dieselmotor als Schiffsantriebsmaschine hat die Kolbendampfmaschine vollständig verdrängt, so dass er im Großschiffbau neben der Turbine das Feld beherrscht. Zylinderleistungen bis ca. 5000 PS gestatten, selbst größte Schiffe mit Dieselmotoren auszustatten.

 

Dock

Eine Anlage zum Trockensetzen von Schiffen, z. B. als Teil einer Werft. Ein Trockendock ist ein befestigtes, durch Schleusentore verschließbares Wasserbecken, in dem durch Leerpumpen das eingeschwommene Schiff langsam abgesetzt wird. Ein Baudock ist im Wesentlichen das gleiche, nur ist es mit Kränen und anderen für den Bau eines Schiffes erforderlichen Einrichtungen ausgerüstet. Ein Schwimmdock ist ein meist U-förmiger Hohlkörper, der durch Fluten abgesenkt wird. Nach dem Einschwimmen des Schiffes wird das Dock leergepumpt, wobei es das Schiff mit aus dem Wasser hebt.

 

Doppelboden

Auf Seeschiffen der Raum zwischen Außenhaut und Innenboden. Im Doppelboden befinden sich die Tanks für Brennstoff bzw. Wasserballast sowie für Frischwasser und Schmieröl. Der Doppelboden dient der Sicherheit des Schiffes bei Grundberührung und spielt mit seiner jeweiligen Tankfüllung eine wichtige Rolle bei den für verschiedene Beladungszustände durchzuführenden Stabilitätsrechnungen. In der Regel haben alle Frachtschiffe und Fahrgastschiffe Doppelböden. Eine Ausnahme bilden Tanker im Bereich ihrer Ladetanks.

 

 
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