Hersteller: Firma Steiff, Giengen/Brenz
Datierung: ab 1951
HMB 21/19.01-10.
Im Rückblick ließe sich die Igelfigur „Mecki“ vielleicht als eine der erfolgreichsten sowie frühesten „Merchandising-Artikel“ in der jungen Bundesrepublik beschreiben. Doch diese Kategorisierung gab es noch nicht, als Mecki und seine Familie in den 1950er Jahren als Maskottchen, Comicfiguren und Spielzeugpuppen Karriere machten.
Zu dieser Zeit blickte der schlaue Igel, den „Mecki“ symbolisiert, bereits auf eine über 100jährige Geschichte zurück, denn der Ursprung der Figur lag in einem plattdeutschen Volksmärchen vom Wettlauf zwischen einem Hasen und dem Igel bei Buxtehude, das 1840 erstmals gedruckt erschien. Dieser vielfach rezipierte und illustrierte Schwank erlangte durch einen Puppentrickfilm der Gebrüder Diehl 1938/39 wieder eine größere Bekanntheit und der Igel als Puppe seine prägnante Gestalt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg machte die Programmzeitschrift „Hör zu“ Mecki 1949 zu ihrem Maskottchen und zwischen 1952 und 1964 erschienen alljährlich zur Weihnachtszeit neue Mecki-Bilderbuchgeschichten, die mit einer Gesamtauflage von 1,5 Mio. Exemplaren in vielen Kinderzimmern Einzug hielten. Parallel dazu fertigte die Spielzeug- und Plüschtierfabrik Steiff die Puppe Mecki bereits seit 1951 in Lizenz und brachte mit seiner Frau Micki und den Kindern Macki und Mucki rasch weitere Figuren in verschiedenen Ausführungen heraus, die maßgeblichen zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beitrugen. Heute zählen sie zu den bekanntesten historischen Figuren des Sortiments.
Einem Eintrag in dem Online-Lexikon WIKIPEDIA zu Folge sollte die Geschichte vom Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel ursprünglich nicht bei Buxtehude angesiedelt werden, sondern bei Bexhövede bei Bremerhaven. Dann wäre der schlaue Igel Mecki vielleicht zu einem Symbol dieser Region geworden.