Restaurierung des Fischereihafen-Modells während der Schließzeit
Die Restauratorinnen des Museums, Martina Glossat und Anja Hänisch, nutzen die Zeit der coronabedingten Schließung für zahlreiche Instandhaltungen und Restaurierungsarbeiten, die im Normalbetrieb mit dem Publikumsverkehr kollidieren würden.
Ein wahres Großprojekt war dabei die Restaurierung des Fischereihafen-Modells, welches eines der Highlights in der Abteilung “Hochseefischerei und Fischwirtschaft” der Dauerausstellung bildet.
Bestehend aus sechs hölzernen Grundplatten mit einer Gesamtlänge von neun Metern und einer Breite von beinahe drei Metern zeigt das Modell in beeindruckender Detailgenauigkeit die Fischereihäfen von Bremerhaven und Wesermünde und Teile der Stadt. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Fischereihafens gab die Stadt Wesermünde das Modell 1936 beim Hamburger Modellbauer Köster in Auftrag. Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten besuchte NS-Wirtschaftsminister Hermann Göring Wesermünde. In der Stadt erhoffte man sich von der Präsentation des Modells finanzielle Bewilligungen zum weiteren Ausbau der Häfen.
“Die Museumschließung bot die Gelegenheit für eine zeitaufwendige feuchte Reinigung mit demineralisiertem Wasser und einem nicht-ionischen Tensid”, erklären Martina Glossat und Anja Hänisch, die die Arbeiten fachgerecht durchführten. “Weiterhin wurden abgebrochene oder gelöste Details wieder fixiert und gefestigt”. Im Fokus der Restaurierungsarbeit stehen in erster Linie konservatorische Maßnahmen zum Erhalt des Objektes. “Erst im zweiten Schritt werden die optischen oder funktionalen Ansprüche durch Maßnahmen wie Retuschen berücksichtigt”, sagt Anja Hänisch.
Das Fischereihafen-Modell befindet sich nach einem zweimonatigen Restaurierungsprozess wieder an seinem Platz im Museum und ist für Besucher*innen während der Museumsöffnungszeiten dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zugänglich.