Hersteller: AEG, Berlin
Datierung: 1925/26
HMB 90/1620
Die Erfindung der Schreibmaschine liegt im Jahr 1714. Ihr massenhafter Einsatz begann allerdings erst mit der fabrikmäßigen Serienproduktion durch die amerikanische Firma „Remington“ ab 1877.
Mit der „Mignon“ (frz. „niedlich“) brachte die AEG im Jahr 1903 eine Zeigermaschine mit Typenzylinder auf den Markt, die sich nach anfänglichen Schwierigkeiten rund 30 Jahre lang als Verkaufsschlager erwies.
Die „Mignon“ besitzt ein Zeichenfeld, einen Zeiger, eine Schreibtaste und eine Leertaste. Das Modell 4 enthält außerdem eine Rücktaste. Das Zeichenfeld (Index) beinhaltet 84 verschiedene Schriftzeichen in sieben Reihen, die nach der Häufigkeit der Buchstaben angeordnet sind. Zum Schreiben muss der Führungsstift mit der linken Hand über dem gewünschten Zeichen positioniert und dann die Schreibtaste vorne rechts gedrückt werden. Anschließend bringt der Typenzylinder (oben rechts neben dem Wort „MIGNON“) das Zeichen zu Papier. Das Besondere an der Mignon war, dass das Zeichenfeld und der Typenzylinder ausgetauscht werden konnten und dafür 49 verschiedene Schriftarten zur Verfügung standen.
Die „Mignon“ wurde mit einem verschließbaren Blech- oder Holzkasten ausgeliefert und kostete 1927 140 Mark. Obwohl sie primär für den privaten Gebrauch entwickelt worden war, sollen professionelle Typistinnen mit ihr bis zu 300 Anschläge in der Minute erzielt haben. Die Schreibmaschine befindet sich im Museumsmagazin.