Rokoko-Kleid

Hersteller*in: unbekannt
Datierung: um 1780
HMB 91/1235

Dieses Seidenkleid aus der Zeit um 1780 ist das älteste Kleidungsstück in der Textilsammlung des Historischen Museums Bremerhaven. Mit der hellen Pastellfarbe des Stoffs und den eingewebten floralen Mustern steht das Kleid typisch für die Spätphase des Rokoko – einer Stilrichtung im Barock, die sich durch Eleganz, Verspieltheit und Fantasie charakterisierte. Das Schnürmieder des Kleides ist mit Fischbein verstärkt, was für eine schmale Taille sorgte, der Rock hingegen ist seitlich weit ausgestellt und im Bund mehrfach gefältelt. Die später abgetrennten Ärmel waren vermutlich eng anliegend. Frauen trugen unter einem solchen Kleid ausladende Reifröcke sowie reich verzierte Chemisenkleider, die an Dekolleté und Ellbogen sichtbar wurden. Handgenähte Seidenkleider waren teuer, sehr empfindlich und schwer zu pflegen. Sie wurden daher nur zu besonderen Anlässen getragen. Dieses Kleid gehörte vermutlich einer reichen Marschbäuerin der ländlichen Oberschicht.

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