UrneUrne

Fundort: Westerwanna, Landkreis Cuxhaven
Datierung: um 500 n. Chr.
HMB 97/542

Mit über 3000 Gräbern liegt in Westerwanna einer der größten frühgeschichtlichen Urnenfriedhöfe Nordeuropas. Vom 1. bis zum 6. Jahrhundert nach Christus bestatteten hier die Menschen der umliegenden Siedlungen ihre Toten. Der Leichenbrand wurde in Urnen gefüllt, die teilweise noch mit Beigaben versehen wurden. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden erste Grabungen durchgeführt, die in den folgenden Jahrzehnten fortgesetzt wurden.

Diese Urne barg der Lehrer und ehrenamtliche Leiter des Morgenstern-Museums Friedrich Plettke 1912/13. Daneben befanden sich die Überreste eines weiteren Gefäßes sowie reichhaltige Grabbeigaben. Das Messer und der Schlüssel weisen auf ein Männergrab hin, eine Armbrustfibel, eine Spinnwirtel, Nadeln und Perlen dagegen belegen die Bestattung einer Frau.

Das etwa 25 cm hohe Gefäß hat einen Standfuß und weist eine aufwändige Verzierung auf, die mit Stempeln erzeugt wurde. Die Buckelurne ist ein Beispiel für das hohe Niveau der Töpferkunst in Nordwestdeutschland zur Zeit der Völkerwanderung.

Museumsbesucher*innen finden die Urne versteckt zwischen vielen anderen Urnen in der Abteilung “Schätze aus dem Elbe-Weser-Dreieck”.

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