Stürmische Fahrt ins Trockendock
Heftige Böen erschwerten die Überfahrt des Museumsschiffs „GERA“
„Das war die bislang kniffligste Überführung“, resümierte Museumsdirektor Dr. Alfred Kube die vierte Fahrt des Museumsschiffs FMS „GERA“ ins Trockendock der Bremerhavener BREDO Dockgesellschaft. Ursprünglich war die Überführung des Museumsschiffs für Mittwoch geplant. Windstärken bis 7 veranlassten jedoch die BREDO, die Dockung aufzuschieben. Auch am Donnertag stand das Verholmanöver auf der Kippe.
„Das Problem besteht darin, dass einer der beiden Schlepper unterwegs umspannen muss“, erklärte Kube die problematische Situation. Da die „GERA“ am Kopfende des engen Fischereihafens I liegt, muss einer der Schlepper zunächst längsseitig festmachen. Bei böigen Winden im offenen Wasser des Fischereihafens II wurde ein Umspannmanöver, bei dem die „GERA“ an nur einem Schlepper hängt, vom Hafenlotsen als besonders kritisch erachtet. Kurzfristig wurde eine Verschiebung der Verholung diskutiert. Da aber auch in den nächsten Tagen keine Wetterbessserung in Sicht ist, musste eine Lösung gefunden werden.
Hafenlotse, Überführungskapitän und Museumsleitung einigten sich schließlich darauf, trotz der ungünstigen Wetterlage die Überführung in Angriff zu nehmen. Aus Sicherheitsgründen wurde ein Zwischenstopp an der Labradorpier eingeplant. Durch das Festmachen an der Kaje konnte der längsseitige Schlepper die „GERA“ sicher am Heck auf den Haken nehmen. Mit dem Schlepper „MARS“ voraus und „BUGSIER 17“ achtern ging es dann ins Dock 2 der BREDO.
„Das Problem ist, dass die Museumsleitung die letzte Entscheidung treffen muss und die Verantwortung hat. Lotse und Kapitän haben im Zweifelsfall nur beratende Funktion“, zeigte sich Kube nach der geglückten Überführung erleichtert. „Aber Schifffahrt ist eigentlich nie ohne Risiko. Und alle Beteiligten haben hochprofessionell agiert. Zum Glück haben wir in Bremerhaven dieses maritime Know how“, meinte der Chef des Historischen Museums Bremerhaven, zu dem die „GERA“ gehört. Ab morgen beginnen die Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten an dem fast 60-jährigen letzten Seitentrawler der Großen Hochseefischerei.
Für die Medien:
Foto:
Nach dem Umspannen der Schlepper wird die „GERA“ Richtung BREDO geschleppt.
Stand: 25.10.2018
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