Notruder der „GERA“ in neuem Glanz

Spende für das Museumsschiff ermöglichte Restaurierungsprojekt

Es zählt zu den beliebtesten Fotomotiven der Besucherinnen und Besucher des letzten deutschen Seitentrawlers: das Notruder auf dem Achterdeck des Bremerhavener Museumsschiffs FMS „GERA“. Das Wetter und die salzhaltige Luft hatten dem 60 Jahre alten Teakholz in den letzten Jahren allerdings stark zugesetzt. Dank einer Spende konnte das Notruder nun aufwändig restauriert und konserviert werden.

Viele Besucher der „GERA“ vermissen auf der Brücke des Fischereimotorschiffs ein klassisches Steuerrad aus Holz, das man von vielen alten Schiffen kennt. Stattdessen ist die „GERA“ mit einer seinerzeit neuartigen Knopfsteuerungsanlage ausgestattet, die ein traditionelles Steuerrad überflüssig macht. „Offensichtlich traute man dieser neuen Technik aber damals noch nicht ganz über den Weg“, vermutet Dietrich Hupke, Vorsitzender des Förderkreises Historisches Museum Bremerhaven e. V., der den Museumsbetrieb auf der „GERA“ organisiert. Sicherheitshalber verfügt die „GERA“ nämlich auf dem Achterdeck, direkt oberhalb des Ruderblatts, über ein sogenanntes Notruder. Mit diesem klassischen Steuerrad aus Holz ließ sich im Notfall der Trawler rein manuell manövrieren. Für Besucherinnen und Besucher ist das Notruder ein beliebter Ort, um sich per „Selfie“ mit einer maritimen Erinnerung zu versorgen.

Dem Zustand des ungeschützten Notruders an Deck gilt im Museum ein besonderes Augenmerk. „Die Erhaltung der Originalsubstanz hat bei uns oberste Priorität“, erläutert Dr. Alfred Kube vom Historischen Museum Bremerhaven, zu dem die „GERA“ als Außenstelle im Fischereihafen gehört, „allerdings mussten einige Verbindungshölzer erneuert werden, so dass wir nicht alle Arbeiten in unserer Restaurierungswerkstatt ausführen konnten“.

Die Finanzierung dieser aufwändigen Maßnahme in einer Spezialwerkstatt wurde durch eine Spende ermöglicht, die Helga Schultz-Brummer aus Loxstedt dem Förderkreis zukommen ließ. „Die „GERA“ war für meinen Mann Michael, der im Frühjahr verstarb, ein Herzensanliegen“, erklärt die Witwe des ehemaligen Fischdampfermatrosen und späteren Kapitäns. „Deshalb verfügte er vor seinem Tod, dass die Spenden anlässlich seiner Beerdigung der „GERA“ zugutekommen“. Michael Schultz-Brummer war langjähriges Mitglied im Vorstand des Förderkreises Historisches Museum Bremerhaven e. V. und durch zahlreiche Vorführaktionen und Führungen auf dem Museumsschiff einem breiten Publikum bekannt geworden. Intensiv kümmerte er sich um die Instandhaltung des letzten deutschen Seitentrawlers. Eine Aufgabe, die ihn bis zu seinem Tod nicht losließ.

Für die Medien:
Das Foto vom Notruder der „GERA“ zeigt von links nach rechts Dr. Alfred Kube, Herrn Dietrich Kupke und die Stifterin Helga Schultz-Brummer.

Stand: 25.05.2015

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