Von Wappentruhen, Spitzenhauben und Fensterbierscheiben
ExtraTour im Historischen Museum Bremerhaven am 17. April 2016
Von Wappentruhen, Spitzenhauben und Fensterbierscheiben erzählt die nächste ExtraTour im Historischen Museum Bremerhaven am Sonntag, den 17. April 2016 um 15.00 Uhr. Unter dem Motto „Landleben – Schätze aus Marsch und Geest“ unternimmt Hedi Sonnenberg mit den Besucher/-innen einen Ausstellungsspaziergang auf den Spuren der Vergangenheit im Elbe-Weser-Dreieck.
Die für Norddeutschland typische Landschaftsform Geest entstand in der Eiszeit. Ihre Böden sind wesentlich nährstoffärmer als die der jüngeren Marschlandschaft. Daher waren die Geestbauern im Schnitt ärmer als die Bauern in der fruchtbaren Marsch. Erst die Einführung des Kunstdüngers um 1850 führte zu einem besseren Lebensstandard in den Geestgebieten. Aus dem Leben der Bauern haben sich vor allem Möbel, Zinngeschirr, Bierkrüge, Schmuck und Trachten aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.
Zu den ausgestellten Möbeln zählen verschiedene Truhen, die seit dem Mittelalter als Universalmöbel zur Aufbewahrung, aber auch als Bank oder Tisch genutzt wurden. Ein besonderes Highlight aus der Marsch ist die Wurster Wappentruhe der Jungfer Helene Dorothea Steffens aus dem Jahr 1726. Das Wappen, sonst eher beim Adel gebräuchlich, zeugt vom Selbstbewusstsein der freien Wurster Bauern.
Eine Rarität stellen auch die Fensterbierscheiben aus dem 18. Jahrhundert dar. Diese bunt bemalten Scheiben stifteten Verwandte und Nachbarn dem Hausbauer, der sie zum Dank dafür zu einem Umtrunk, dem „Fensterbier“ einlud. Kaffeekannen, Tabakdosen und Bierkrüge zeugen vom Konsumverhalten der ländlichen Bevölkerung. Hedi Sonnenberg präsentiert den Besucher/-innen auch Trachten und Trachtenschmuck. Die Hauben sind aufwändig mit Klöppelspitzen oder bunten Bändern und Schleifen verziert.
Die Teilnahme an der Führung im Historischen Museum Bremerhaven ist im Eintrittspreis enthalten. Treffpunkt ist das Foyer.
Für die Medien:
Im Anhang finden Sie ein Foto, das verschiedene Trachtenhauben aus dem Elbe-Weser-Dreieck zeigt.
Stand: 11.04.2016
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