Historisches Museum Bremerhaven nutzt die Corona-Schließung für Restaurierungsarbeiten

Die Zeit der coronabedingten Schließung verstrich im Historischen Museum Bremerhaven nicht ungenutzt: Zahlreiche Instandhaltungen und Restaurierungsarbeiten, die im Normalbetrieb mit dem Publikumsverkehr kollidieren würden, konnten aktuell umgesetzt werden.

Ein wahres Großprojekt wurde nach wochenlanger Arbeit nun abgeschlossen: die Restaurierung des Fischereihafen-Modells, welches eines der Highlights in der Abteilung „Hochseefischerei und Fischwirtschaft“ der Dauerausstellung bildet. Bestehend aus sechs hölzernen Grundplatten mit einer Gesamtlänge von 9 Metern und einer Breite von beinahe 3 Metern zeigt das Modell in beeindruckender Detailgenauigkeit die Fischereihäfen von Bremerhaven und Wesermünde und Teile der Stadt. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Fischereihafens gab die Stadt Wesermünde das Modell 1936 beim Hamburger Modellbauer Köster in Auftrag. Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten besuchte NS-Wirtschaftsminister Hermann Göring Wesermünde. In der Stadt erhoffte man sich von der Präsentation des Modells finanzielle Bewilligungen zum weiteren Ausbau der Häfen.

„Die Museumschließung bot die Gelegenheit für eine zeitaufwendige feuchte Reinigung mit demineralisiertem Wasser und einem nicht-ionischen Tensid“, erklären die Diplom-Restauratorinnen Martina Glossat und Anja Hänisch, die die Arbeiten fachgerecht durchführten. „Weiterhin wurden abgebrochene oder gelöste Details wieder fixiert und gefestigt“. Im Fokus der Restaurierungsarbeit stehen in erster Linie konservatorische Maßnahmen zum Erhalt des Objektes. „Erst im zweiten Schritt werden die optischen oder funktionalen Ansprüche durch Maßnahmen wie Retuschen berücksichtigt“, sagt Anja Hänisch.

Das Fischereihafen-Modell befindet sich nach einem zweimonatigen Restaurierungsprozess wieder an seinem Platz im Museum und ist für Besucher*innen ab der Wiedereröffnung des Museums am Dienstag, den 16. März 2021 zugänglich.

Das Foto  zeigt Restauratorin Anja Hänisch bei der Arbeit am Fischereihafen-Modell.
Foto: Astrid Ottens, Historisches Museum Bremerhaven

Stand: 11.03.2021