Zangenwaffeleisen

Hersteller*in unbekannt
Datierung: 1764
HMB 04/877

In vielen Haushalten findet sich ein elektrischer Waffelautomat, um das leckere Gebäck einfach und schnell zubereiten zu können.

Bereits im Mittelalter wurden in ganz Europa Waffeln mit einem Zangenwaffeleisen gebacken, allerdings nur als Festtagsgebäck zu bestimmten Anlässen. Dafür entwickelten sich verschiedene Bezeichnungen, wie etwa „Eiserkuchen“ oder „Neujahrskuchen“. An der Nordseeküste aß man sie auch als aufgerollte Hörnchen namens „Krullkoken“.

Hergestellt wurden Zangenwaffeleisen von einem Schmied aus zwei Stielen, die er durch ein Scharnier zu einer Zange verband und die Backplatten anschweißte. Die Platten wurden auf den Innenseiten mit Motiven verziert.

Dieses Zangenwaffeleisen aus Lehe ist mit einem reichhaltigen Dekor versehen. Eine Platte ist mit einem stilisierten Hahn mit Blume und zwei Buchstabengruppen gestaltet. Die andere Platte zeigt ein Pferd mit Reiter in einem Kranz und die Jahreszahl 1764. Initialen und Jahreszahl weisen darauf hin, dass das Waffeleisen eine Hochzeitsgabe war.

Zum Backen gab man den Teig zwischen die gefetteten Backplatten und hielt das drei Kilogramm schwere Eisen an den langen Griffen unter mehrmaligem Drehen über das Herdfeuer.

Das Waffeleisen befindet sich im Museumsmagazin.

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