Hersteller: Primavesi & Co., Gravenhorst
Datierung: um 1880
HMB 91/918
Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Wer „richtig guten“ Kaffee zubereiten will, macht eine „Barista“-Schulung. Von der Auswahl der Bohnen, ihrer Mischung bis hin zum Mahlen und Aufbrühen bei der optimalen Temperatur, wird jeder Schritt zum perfekten Kaffeegenuss erlernt und ohne den Einsatz von Kaffeevollautomaten in Handarbeit umgesetzt.
Nur beim Rösten kleinerer Mengen roher Kaffeebohnen gerät die oder der Barista heute an seine Grenzen. Die richtigen Geräte fehlen. Manche behelfen sich mit Pfanne, Backofen, Brotback- oder Popcornmaschine und Heißluftpistole. Das ging bis vor wenigen Jahren einfacher. Bis in die 1950er Jahre rösteten viele Hausfrauen ihren Kaffee selbst. Dazu nutzten sie gusseiserne Kaffeeröster für den Herd. Dieser Kaffeeröster ist für einen Kohleherd mit Eisenringen gedacht. Er wird nach dem Herausnehmen der entsprechenden Eisenringe in die Öffnung des heißen Herdes gestellt. Anschließend werden die grünen Bohnen eingefüllt und der Deckel geschlossen. Etwa 15 – 20 Minuten lang muss die Handkurbel gedreht werden, bis ein Knacken zu hören ist. Danach wird der Röster vom Herd genommen und weiter gerührt. Anschließend werden die Bohnen zum Abkühlen ausgelegt. Danach konnten sie gemahlen und das Heißgetränkt aufgebrüht werden.
Der Kaffeeröster befindet sich im Museumsmagazin. Ob seine Nutzerin auch als „Barista“ bezeichnet wurde, ist nicht bekannt.