Hafenbuch „Acta betreffend die Abrechnung der Havengelder“
Hansestadt Bremisches Amt
Datierung: 1833-1834
HMB 91/1105
1830 eröffnete das amerikanische Vollschiff „DRAPER“ als erstes Schiff den neuen „Bremer Haven“ an der Mündung der Geeste in die Weser. Im selben Jahr übernahm das Hansestadt Bremische Amt in einem klassizistischen Gebäude direkt am Hafen die Hafenverwaltung.
Die Arbeit des Amtes bestand unter anderem darin, alle in Bremerhaven eingelaufenen Schiffe schriftlich zu erfassen. Wie akribisch das erfolgte, zeigt das „Hauptbuch“, in dem unter anderem festgehalten wurde, welche Schiffe wann in Bremerhaven anlegten, was sie geladen hatten und welchen Zielhafen sie ansteuerten. Der erste Eintrag der abgebildeten Seite belegt, dass die Brigg LA PLATA am 2. Juni 1834 mit einer Ladung Zucker aus Havanna kommend in Bremerhaven anlegte, um mit ihrem Kapitän Savage anschließend nach New York weiterzufahren.
Das „Hauptbuch“ verdeutlicht auch die zunehmende Bedeutung von Bremerhaven als Auswandererhafen: Von den zwischen dem 2. Juni und 12. Juli 1834 eingelaufenen 31 Schiffen verließen 22 Bremerhaven mit Auswanderern nach New York, Baltimore oder Philadelphia. Weitere Zielorte waren Buenos Aires, Port au Prince, Petersburg, Danzig und Riga. Die Einnahmen der Hafenverwaltung setzten sich aus dem Hafen-, Schleusen-, Liege- und Krangeld zusammen.
Das Hafenbuch befindet sich im Museumsmagazin.