„Pundt & Kohnert“ nach dem Zweiten Weltkrieg

Am 18. September 1944 kam es zu einem schweren Rückschlag für Familie Kohnert in Geestemünde. Der Bombenangriff auf Wesermünde zerstörte die Firmengebäude und das Wohnhaus in der Borriesstraße fast vollständig. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte „Pundt & Kohnert“ nahezu sämtliche Lagerplätze am Quer- und Hauptkanal übernommen und auch an weiteren Adressen Werkstätten, Lager und Betriebsgebäude gepachtet oder angekauft. Doch nur das Bürogebäude in der Kanalstraße 1 beziehungsweise Schönianstraße 15 überstand den Luftangriff und konnte später zum neuen Wohnsitz von Hans Kohnert und seiner Familie umgebaut werden. Zunächst war Hans Kohnert aber nach Drangstedt evakuiert worden. Der begonnene Wiederaufbau seiner Firma musste aufgrund seines Berufsverbots allerdings verschoben werden. Zudem war sein Betriebsvermögen eingefroren und die Auszahlung von Kriegsentschädigungen untersagt worden. Auch die Grundstücke am Querkanal, der später zugeschüttet werden sollte, wurden teilweise beschlagnahmt.

Nachdem Hans Kohnert im November 1948 durch die Entnazifizierungskommission des Landkreises Wesermünde entlastet wurde, durfte er den Holzhandel wieder aufnehmen. Zu diesem Zeitpunkt war es aber nicht mehr möglich, das Sägewerk aufzubauen. Durch die Beauftragung fremder Werke für die Herstellung von Holzprodukten waren die Verluste für „Pundt & Kohnert“ so groß, dass die Firma nicht mehr an die früheren Erfolge anschließen konnte. Ein persönlicher Erfolg für Hans Kohnert war aber sicherlich die Wiederaufnahme in die IHK, die ihn 1951 zum Ehrenpräsidenten berief. Der Bremerhavener Pressefotograf Georg Rogge hielt im Jahr 1954 noch die Lagerhallen am Hauptkanal mit dem Schriftzug „Pundt & Kohnert“ fest. Doch 1963 mussten diese Hallen an den Konkurrenten „Külken“ verpachtet werden. 1965 wurden sie vom Weser Yacht Club Bremerhaven übernommen, der den Hauptkanal zu einem Sporthafen umfunktionierte. Nach dem Tod von Hans Kohnert im Januar 1967 wurde „Pundt & Kohnert“ nach über 100-jähriger Geschichte aufgelöst.

Foto: Historisches Museum Bremerhaven

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