“Früher war mehr Lametta!” – dieses Zitat stammt aus dem bekannten Loriot-Sketch “Weihnachten bei Hoppenstedts”. Was Opa Hoppenstedt schon 1976 beklagte, ist Wirklichkeit geworden. Kaum ein Weihnachtsbaum wird heute noch mit den dünnen Streifen, die an Eiszapfen am Tannenbaum erinnern, geschmückt. Das mag auch an der schlechten Umweltverträglichkeit liegen. Nach dem Fest wird das Lametta meist entsorgt. Während Lametta heute aus metallisiertem Kunststoff besteht, wurde es früher aus Stanniol gefertigt. Stanniol besteht hauptsächlich aus Zinn, hatte aber auch Anteile aus Blei, um dem Lametta eine gewisse Schwere zu verleihen, damit es am Baum besser herabhing. Stanniol-Lametta, wie “Das echte Stanniol Lametta” aus unserer Museumssammlung, ließ sich nach den Festtagen zwischen Butterbrotpapier aufbügeln und konnte so jahrelang wiederverwendet werden. Im Jahr 2015 stellte der letzte deutsche Hersteller aufgrund der geringen Nachfrage die Lametta-Produktion ein. Der kitschige Baumschmuck bleibt für viele also wohl nur noch eine schöne Kindheitserinnerung.
Foto: Maja Dreyer